Viel Lächeln und wenig Händeschütteln: IT-Forum Oberfranken ein großer Erfolg!

Was zunächst befremdlich war, sorgte beim diesjährigen IT-Forum Oberfranken mit rund dreihundert Gästen letztlich doch für viele freundliche Gesichter. Das ausrichtende Institut für Informationssystem freut sich, dass die Jubiläumsveranstaltung – trotz einiger Unsicherheiten wegen des Corona Virus – als absolut gelungen bezeichnet werden kann! An dieser Stelle deshalb erst einmal ein herzliches Dankeschön an alle Teilnehmer und Teilnehmerinnen für ihr zahlreiches Erscheinen sowie ihre gegenseitige Rücksichtnahme. Derselbe Dank gilt den Referenten und zahlreichen Ausstellern. Vielleicht hat sich der Bruch mit der gewohnten Begrüßungskultur sogar als guter Gesprächseinstieg angeboten?

Definitiv als passender Türöffner hat sich der Vortrag der ersten Keynote Speakerin, Laura Winterling, erwiesen. In ihrer unterhaltsamen Präsentation ermutigte die Astronautentrainerin ihre Zuhörer zum „schmerzbefreiten Umgang mit der Digitalisierung“, indem sie den besonders flexiblen und kreativen Umgang mit Problemen bei Astronauten beschrieb. Nicht nur Wissen, sondern auch reichlich Visitenkarten wurden danach an den Ständen der teilnehmenden Firmen ausgetauscht. Bei Kaffee, Kuchen und Häppchen konnten sich auf diesem Weg sogar einige Teilnehmer zum ersten Mal Face-to-Face begrüßen.

Bild: IT-Forum Oberfranken

Als Vorstand des IT-Clusters möchten wir uns für die perfekte Organisation des Jubiläums-IT-Forum 2020 bei den Kolleginnen und Kollegen in Hof bedanken. Wir freuen uns schon sehr auf das nächste IT-Forum am 18. März 2021 in Bamberg und werden Zukunftstechnologien in der Zeit bis dahin mit neuen, interessanten Veranstaltungen sichtbar machen.

Vorstand IT-Cluster Oberfranken

Professor Lehmann, Präsident der Hochschule, sprach anschließend über die „forschende Hochschule Hof“. Sie schlage mit ihren mittlerweile vier Forschungsinstituten die Brücke von der Forschung zur Wirtschaft – „und dies alles mit selbst eingeworbenen Drittmitteln, die mit den Jahren eine beachtliche Höhe auch im Vergleich mit Universitäten erreicht haben“, wie er betonte. Anknüpfend an den Vortrag von Laura Winterling erzählte er von den Sonnensegeln für das All, deren Produktionskomponenten an der Hochschule Hof erforscht werden. Und auch mit einem großen Projekt rund um das Thema Mobilität punkte die Hochschule gerade.

Die anschließenden vier Panels, die unter dem Leitthema „IT als Business Enabler“ stattfanden, boten durch ihre ausgeglichene Besetzung aus Wirtschafts- und Wissenschaftsvertretern Raum für intensiven Austausch. Gleichzeitig konnten sich die Gäste auch in kontroverse Diskussionen zum Umgang mit digitalen Herausforderungen einbringen. So wurde einerseits in den Räumen des digitalen Gründerzentrums über künstliche Intelligenz diskutiert, während zeitgleich ein angeregter Austausch verschiedener Positionen zum Thema Open Source im iisys stattfand. Praktische Unterstützung beim Digitalisieren des eigenen Handwerksbetriebs bot das Kompetenzzentrum Digitales Handwerk. Hilfe zu Selbsthilfe fand man im Panel mit dem Thema Low Code Development.

Eine Initiative einer studentischen Gruppe führte dann ein sog. „Fake Video“ mit einer gestellten und witzigen Grußbotschaft von US-Präsidenten Donald Trump vor. Viele falsche Nachrichten und insbesondere auch bewegte Bilder fluten das Netz und die Arbeitsgruppe konnte eindrucksvoll belegen, dass nicht jeder in der Lage dazu ist, ein überzeugendes Fake Video zu erstellen. Im Making-Off stellte Professor René Peinl, der betreuende Professor, den Erstellungsprozess sowie die damit einhergehenden Schwierigkeiten vor.

Bild: IT-Forum Oberfranken

Professor Manfred Spitzer machte in der zweiten Keynote des Tages deutlich, dass je höher der in der Jugend erreichte Bildungsgrad sei, desto besser sei auch der Schutzfaktor vor Demenz. Er sei mit dieser Aussage mittlerweile nicht mehr alleine, denn jetzt würden viele Studien dies auch bestätigen. Länder, die viel Geld in die Digitalisierung der Schulen gesteckt hätten, seien in der Pisa-Studie jetzt auf schlechteren Plätzen zu finden. „Deutschland hat da weniger Geld ausgegeben, deswegen sind wir jetzt 10 Prozent besser geworden“, so der Demenzforscher. Tatsächlich gäbe es keine Studie, die besage, dass mehr Digitalisierung in der Schule zu besseren Schulergebnissen führe. Aus diesem Grunde sei er für das Begreifen mit den Händen, hier müsse die Priorität liegen. Es war interessant zu sehen, dass nach dem Vortrag sehr viele Teilnehmer längere Zeit mit dem Referenten diskutierten. Er selber hatte sichtlich Spaß daran.

Aber es gab nicht nur Vorträge beim 10. IT-Forum in Hof, sondern man konnte auch Vieles selber in der Mitmach-Lounge ausprobieren: In der virtuellen Küche ließen sich Schubladen aufziehen und Interessierte konnten sogar hörbar selber ein Brot schneiden. Viele 3DDruckexponate zeigten, wie weit dieses Verfahren schon im Alltag angekommen ist: Große Vasen, ein Sessel und viele Kleinobjekte konnten angeschaut werden.

Bild: IT-Forum Oberfranken

Zusammengefasst lässt sich sagen, dass das Konzept der Veranstaltung mit starken Keynotes, verschiedenen Panels zum Aussuchen, einer Mitmachlounge und viel Raum zum Netzwerken weiterhin ein Erfolgsgarant ist. Der vorbereitende Arbeitskreis bestehend aus der Hochschule Hof, dem IT-Cluster, der Handwerkskammer, der IHK für Oberfranken sowie den Ausstellern hat unter Leitung von Professor Valentin Plenk vom iisys ganze Arbeit geleistet. Das nächste IT-Forum findet am 18. März 2021 an der Universität Bamberg statt.