IHK Digitalisierungsumfrage: Zwischen Effizienz und Bürokratie – was IT-Firmen jetzt wissen müssen

Die aktuelle DIHK-Digitalisierungsumfrage 2025 zeigt: Deutschlands Unternehmen digitalisieren weiter, doch meist als Mittel fürs Tagesgeschäft – nicht als Innovationsmotor. Die Durchschnittsbewertung des eigenen Digitalisierungsgrades liegt bei 2,8, stabil im Vergleich zum Vorjahr – mit klaren Branchenschwerpunkten: Die IKT-Branche liegt mit 2,1 weit vorn, andere Sektoren wie etwa Finanzierung liegen schlechter DIHKIndustrie- und Handelskammer.

Warum digital? Die Top-Motive:

  • Flexibilisierung der Arbeit – 65 %

  • Kostenersparnis – 65 %

  • Qualitätsverbesserung – 63 %
    Innovative Produkte oder disruptive Geschäftsmodelle sind dagegen deutlich seltener ein Ziel.

Die größten Hürden bleiben:

  • Zeitdruck – 60 %

  • Komplexität digitaler Prozesse – 54 %

  • Kosten – 42 %
    Auch rechtliche Unsicherheiten, Sicherheitsrisiken und Fachkräftemangel belasten viele Unternehmen.

Infrastruktur und KI

Nur 73 % der Unternehmen sind mit ihrem Internettanschluss zufrieden – ein Rückschritt nach vorherigen Verbesserungen. Der Bedarf durch Cloud und KI steigt, doch der Netzausbau bleibt träge. Übrigens: aktuell nutzen 38 % bereits KI-Technologien – ein deutlicher Anstieg im Vergleich zu 2022 (14 %). Weitere 32 % planen die Einführung in den kommenden drei Jahren.

Cybersicherheit: Awareness da, viel Raum für Verbesserungen

  • 18 % der kleinen Firmen (bis 1 000 Mitarbeitende) und 50 % der größeren waren im letzten Jahr Opfer eines signifikanten Cybervorfalls.

  • Häufige Maßnahmen wie Backups (ca. 90 %) und ständige Sicherheitsupdates (ca. 81 %) sind etabliert. Weniger verbreitet: Notfallübungen (11 %), externe Sicherheitstests (27 %).

 


 

Was bedeutet das konkret für die Unternehmen im IT Cluster Oberfranken?

1. Infrastruktur smart nutzen – und liefern

  • Wer schon über gute Bandbreiten verfügt: Cloud- und KI-Projekte jetzt kritisch prüfen.

  • Für schlechte Anbindung: Bündnissen anschließen, Vernetzung vor Ort fördern, politisch agieren – gemeinsam bewegt sich mehr.

2. Effizienz first – mit Innovations-Option

  • Digitalisierung zunächst als Effizienzbooster (Remote Tools, Automatisierungssoftware) einsetzen.

  • Parallel Innovations-Potenziale aufspüren – z. B. KI in der Produktion, Data Analytics oder digitale Services.

3. Cybersicherheit: Tour de Force

  • Bewährte Standards beibehalten (Backups, Updates).

  • Jetzt lernen: Notfallpläne, Penetrationstests, Mitarbeitersensibilisierung.

  • Austausch im Cluster: Workshops, Best-Practice-Sharing, gemeinsames Üben von Notfallplänen.

4. Verwaltung entlasten – digital preschen

  • Individuell digitalisierte Prozesse intern weiterentwickeln.

  • Lobbyarbeit auf regionaler Ebene stärken: digitale Anträge, Bürgerportale, schnellere Genehmigungen.

5. KI strategisch angehen

  • KI-Pilotprojekte starten (z. B. Chatbots, Qualitätsanalysen, Vertriebsoptimierung).

  • Förderprogramme nutzen, Partner suchen, Erfahrung teilen – gerade im Clusterumfeld ideal.

 


 

Die DIHK-Umfrage 2025 zeichnet ein klares Bild: Digitalisieren ist in deutschen Unternehmen angekommen – aber noch ohne Drive. Für das IT Cluster Oberfranken gilt: Nutzt eure Infrastruktur, klinkt euch ein in Best-Practice-Gruppen, teilt Wissen zu Cybersicherheit, motiviert digitale Prozesse auch auf Verwaltungsebene und bringt KI bewusst ins Spiel.

 

Lasst uns gemeinsam nicht nur digital werden – sondern digital voraus!

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